Franz Schubert: WINTERREISE

Samstag, 23. August 2025
19:00 Uhr | Attersee am Attersee, Pfarrkirche

Winterreise am See – Schubert in neuer Klanggestalt

Am Ende eines klangvollen Sommers öffnet sich der Blick in eine andere Jahreszeit: Franz Schuberts „Winterreise“, eines der bewegendsten Werke der Musikgeschichte, erklingt in Attersee in einer seltenen, intensiven Fassung für Tenor und Streichquartett.
Daniel Johannsen, einer der gefragtesten Liedinterpreten unserer Zeit, wird begleitet vom oberösterreichischen Atalante Quartett. In der feinfühligen Kammerbesetzung treten Wort und Musik in einen intimen Dialog – eindringlich, schwebend, voller Zwischenräume.
Ein Liedabend, der mehr ist als ein Konzert: ein inneres Unterwegssein – für alle, die im Salzkammergut Raum für Tiefe, Stille und große Musik suchen.

 

Programm

Franz Schubert (1797-1828):
WINTERREISE op. 89 D 911
Liederzyklus nach Gedichten von Wilhelm Müller (1827)
Fassung für Streichquartett, arrangiert von Thomas Koslowsky

 

Besetzung

Daniel Johannsen, Tenor

Atalante Quartett
Julia Kürner, Violine
Elisabeth Eber, Violine
Thomas Koslowsky, Viola
Lisa Kürner, Violoncello

 

Infos zu EINFÜHRUNGSVORTRAG / RAHMENPROGRAMM demnächst hier

Thomas Koslowsky
Schubert: Winterreise - Adaption für Streichquartett

Mich diesem Meisterwerk zu nähern, war schon immer ein im Stillen gehegter Traum meinerseits. Groß war daher die Freude, als sich im ersten Corona-Lockdown 2020 die Aussicht ergab, diesen Liederzyklus mit dem renommierten Sänger Daniel Johannsen und seiner unglaublichen Bandbreite an lyrischen Ausdrucksmitteln aufführen zu können. So begann ich, mit Schuberts Faksimile und seinem Klavier-Erstdruck ausgestattet, mich dieser Herausforderung zu stellen und es für Daniel und mein Streichquartett (Atalante Quartett) zu arrangieren.

Natürlich gab es bereits die wundervolle Version des deutschen Komponisten und Flötisten Jens Josef, welcher diese für eine Winterreise-Aufnahme (Edition Hänssler 2005, mit Kammersänger Peter Schreier und dem Dresdner Streichquartett) anfertigte. Ich bin überzeugt davon, dass wir in etlichen Fällen auf ähnliche Lösungsansätze in der Übertragung der Klavierstimme zum Streichersatz gekommen sind, allerdings wollte ich noch näher zum Urtext und herausfinden, wie kompromisslos ich an Schuberts Ideen mit den Möglichkeiten des Streichinstruments bleiben kann.

Glücklicherweise funktionieren alle Lieder sehr gut ohne nennenswerte Transpositionen, die meisten Tonräume lassen sich unverändert im Quartett realisieren. Auch habe ich auf besondere Spielarten und Effekte (bis auf wenige Ausnahmen) weitgehend verzichtet. Manche solcher übereifrigen Ideen diesbezüglich verschwanden in der gemeinsamen Probenarbeit mit Daniel relativ schnell, da seine Klangfarben meist ausreichten. Als Streicher kann man des Weiteren dynamische Grenzen, besonders im pianissimo-Bereich, extrem auskosten - ein Umstand, den Daniel nach wie vor sehr zu schätzen weiß. So bekamen Schuberts Lieder eine ganz neue Dimension und mein Traum erfüllte sich letztendlich doch.